14.01.21
10 Gründe, warum du auf jeden Fall im Winter wandern solltest

10 Gründe, warum du auf jeden Fall im Winter wandern solltest
Text: Mara Biebow - trekking-lite-store.com
Die Tage sind kurz. Die Temperaturen haben sich im einstelligen Bereich und tiefer eingependelt. Mit etwas Glück liegt der erste (oder zweite, oder dritte) Schnee. Eine Zeit, in der der Ruf des gemütlichen Sofas, der Heizung oder des Kamins immer lauter wird und der innere Schweinehund sich vehement gegen das Rausgehen wehrt. Dabei gibt es kaum eine schönere Zeit, um wandern zu gehen, finden wir. Gründe zum Winterwandern gibt es viele, aber wir haben uns hier mal auf zehn eingeschränkt ;)

Landschaft
Im Winter sieht alles anders aus als im Sommer. Und dafür muss nicht einmal unbedingt Schnee liegen (auch wenn eine verschneite Landschaft natürlich das Sahnehäubchen beim Winterwandern ist). Die Bäume sind kahl, die Farben sind anders, bunte Tupfer vergessener Hagebutten leuchten regelrecht aus dem Grau oder Weiß heraus. Selbst auf den Wegen, die du schon hunderte Male gegangen bist, wirst du im Winter mit Sicherheit etwas Neues entdecken, was zuvor vielleicht von dicht belaubten Büschen versteckt war.

Entschleunigung
Keine andere Jahreszeit lädt so sehr zur Langsamkeit ein wie der Winter. In der Natur passiert nicht viel, Action ist auf Winterwanderungen eher selten (mal abgesehen von einer Schneeballschlacht am Wegesrand...). Die Natur schläft und als Winterwanderer können wir ihr dabei zusehen, die Seele richtig baumeln lassen und die Langsamkeit, die eine Winterwanderung mit sich bringt, genießen.

Luft
Kennt ihr das? Man tritt im Winter vor die Haustür, holt einmal tief Luft und hat plötzlich das Gefühl, dass aller Dreck, alle Sorgen und Probleme weggewirbelt werden und man anders und freier atmen kann? Die kalte Winterluft tut gerade nach langen Tagen im Büro oder in der Wohnung richtig gut, befeuchtet die von der Heizungsluft trockenen Schleimhäute und macht den Kopf frei. Ach, und gute Laune gibt es auch noch mit dazu.
Extratipp: Bei Kälte ist die Fernsicht meistens extrem gut. Es lohnt sich also auch bei klirrender Kälte die Herausforderung anzunehmen und auf einen Berg oder zu einem Aussichtspunkt zu klettern, allein um die Weite zu genießen.

Gehirn
Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Wandern und Spazierengehen nicht nur physisch gesund hält, sondern sich auch extrem positiv auf unser Gehirn, die Kreativität, Konzentrationsfähigkeit und Problemlösefähigkeit auswirken. Dafür muss es nicht unbedingt die sechsstündige Bergwanderung in den Alpen sein. Grundsätzlich reichen schon zwanzig Minuten aus, um unsere grauen Zellen richtig auf Trab zu bringen. Bei den genauen Zahlen schwanken die verschiedenen Studien, gehen aber von teilweise bis zu 60 % gesteigerter Kreativität aus (Studie der Stanford University). Wenn das nicht Grund allein ist, eine Runde durch die Kälte zu drehen.

Licht
Keine Energie, ständige Müdigkeit und schlechte Laune. Wer kennt das im Winter nicht? Die trüben und dunklen Monate der kalten Jahreszeit sorgen bei vielen Menschen für den Winterblues. Ursache ist vor allem, das wenige, natürliche Licht. Das Gegenmittel? Rausgehen und das Licht, das es gibt, aktiv nutzen und aufnehmen. Eine Wanderung durch den Schnee bietet den perfekten Anlass und die Bewegung im natürlichen Licht lädt deinen Körper quasi wieder mit neuer Energie auf. Wer keine Lust auf Wandern hat, der findet bestimmt auch andere Möglichkeiten, um sich zum Rausgehen zu bewegen. Wie wäre es, wenn du etwas Neues ausprobierst? Schneeschuhwandern zum Beispiel? Viele Regionen bieten geführte Touren an. Oder du erkundest Ecken in deiner Stadt, die du bisher noch nicht kennst.

Gesundheit
Dass Wandern gesund ist, darüber müssen wir nicht mehr reden, oder? Und besonders Wandern bei kalten Temperaturen ist ein regelrechter Boost sowohl für unser Immunsystem als auch für das Herz-Kreislauf-System. Temperaturwechsel und die Bewegung leisten einen zusätzlichen Beitrag für die Gesundheit deines Körpers. Dafür genügen schon 30 Minuten täglich. ;) Wenn du dich auch in der kalten Jahreszeit regelmäßig bewegst, selbst wenn es nur leichte Wanderungen sind, musst du zudem im Frühjahr nicht wieder bei 0 anfangen. Schon ein paar Touren im Winter lassen dich deine Kondition halten.

Stille
Wer schon einmal Winterwandern war, der weiß wovon wir sprechen. Die Stille ist im Winter beinahe greifbar, besonders dann wenn dicker Schnee den Boden bedeckt. Kein Blatt raschelt. Kein Vogel singt. Die einzigen Geräusche verursachen wir selbst mit unseren Schritten. Der perfekte Weg, um runterzufahren, Gedanken zu sortieren und Stress und Sorgen wenigstens für ein paar Stunden zu vergessen.

Menschen
Noch so ein Vorteil beim Winterwandern (gerade in Anbetracht der Pandemie): Selbst die Regionen, die im Sommer völlig überlaufen sind, sind im Winter praktisch einsam. Und die wenigen Menschen, die man unterwegs trifft, haben das gleiche Mindset und das gleiche Ziel wie man selbst: die Natur und die Stille hautnah zu erfahren.

Kakao
Der inoffizielle Hauptgrund und das ideale Argument um Wandermuffel (und Kinder) zu einer Wanderung durch die verschneite Welt zu überzeugen: Die heiße Schokolade nach der Rückkehr kann man sich kaum mehr verdienen. Unser Tipp: echten Kakao (Backkakao) nehmen, nach Bedarf süßen und zur Abrundung etwas Schokolade in die heiße Milch geben. Wer mag, gibt noch Zimt, Vanille oder Kardamom mit in die Heiße Schokolade. Besser kann der Abend nicht ausklingen, oder?

Sonnenaufgang
Die Tage im Winter sind kurz, der Sonnenaufgang erst spät. So können selbst Morgenmuffel fast problemlos in den Genuss der Farbspektakel winterlicher Sonnenaufgänge kommen. So etwas sollte wirklich jeder mal erlebt haben! Also kickt eure Langschläfer aus dem Bett und wandert in den nächsten Wintermorgen. Wie die Vorbereitung dafür aussieht, erfahrt ihr nächste Woche. Zeitig loslaufen ist sowieso ein guter Tipp. So umgehst du das Risiko, abends erst im Stockdunklen wieder vor dem heimischen Kamin anzukommen.

Egal ob Alpen, Harz oder ganz andere Regionen: Winterwandern macht nicht nur Spaß sondern leistet auch noch einen Beitrag zu unserem körperlichen und vor allem mentalen Wohlbefinden. Eben Wandern gegen den Winterblues.