01.05.18
Alpenüberquerung zu Fuß
Wie plane ich eine Alpenüberquerung zu Fuß und welche Ausrüstung hat sich am dafür bewährt?
Wenn am Ende des Frühlings der Schnee auch in den Hochlagen der Alpen schmilzt, werden auch die Routen der zahlreichen Alpenüberquerungen zu Fuß wieder begehbar. Ist eine solche Alpenüberquerung, beispielsweise der E5 von Oberstdorf nach Meran oder der Traumpfad von München nach Venedig, für dieses Jahr geplant, macht es Sinn, schon jetzt die ersten Vorbereitungen einzuläuten.
Denn neben der richtigen körperlichen Vorbereitung, ist auch auf eine passende Ausrüstung zu achten. Viele angehende Alpenüberquerer müss nämlich ihre Reise abbrechen, da falsche oder zu schwere Ausrüstung mitgenommen wurde. Daher beantwortet dieser Artikel die wichtigsten Fragen zur Vorbereitung und der Ausrüstung einer Alpenüberquerung.
Alpenüberquerung zu Fuß Vorbereitungen
Das für die höhenmeterlastigen Etappen eine gute körperliche Verfassung gegeben sein muss, ist jedem klar. Doch wie erreicht man diese, wenn man den Winter über kaum Sport getrieben hat? Muss jetzt mit dem Laufen oder anderen Ausdauersportarten angefangen werden? Mitnichten!
Denn die beste Vorbereitung auf eine anstehende Alpenüberquerung zu Fuß ist Wandern. Zwar kann das optimalerweise noch mit Stabilisations- und Krafttraining ergänzt werden. Aber zwingend nötig ist das nicht. 3 Monate vor dem ersten Schritt der Wanderung sollte mit dem Training begonnen werden.
Die Distanzen der Testwanderungen können dann von mal zu mal gesteigert werden. Am besten werden dabei natürlich auch einige Höhenmeter bewältigt. Wer jedoch nicht in der Nähe der Alpen wohnt, kann auch auf die Mittelgebirge wie Harz, Schwarzwald oder die Eifel ausweichen. Wichtig ist nur, dass man viele Wanderkilometer unter die Sohlen bekommt.
Ausrüstung für die Alpenüberquerung zu Fuß
Neben der konditionellen Vorbereitung, sollte auch das Wanderequipment einem Frühjahrsputz unterzogen werden. Dabei gilt: Neue Ausrüstungsgegenstände nicht zu spät bestellen! Denn diese müssen getestet und notfalls noch ausgetauscht werden können.
Daher sollte Rucksack, Wanderschuhe und Co. mindestens 3 Monate vor Abreise bestellt werden. Kartenmaterial und Wanderführer machen die Navigation und Orientierung auf den Wegen über die Alpen auch bei schlechtem Wetter gut möglich.
Bester Rucksack für Alpenüberquerung zu Fuß
Auch bei einer Alpenüberquerung zu Fuß ist der Rucksack einer der wichtigsten Ausrüstungsbestanteile. Denn dieser sitzt die meiste Zeit auf dem Rücken und wird die Berge hinauf und wieder hinunter getragen. Da die meisten Wanderer keine Trekkingausrüstung einpacken werden, muss der Rucksack für die Alpenüberquerung auch nicht sonderlich groß sein.
Für Minimalisten unter der Wanderern eignen sich 20 Liter große Rucksäcke. Sie bieten genügend Platz für Wechselwäsche, Regenjacke, Erste-Hilfe-Set, Isolationsbekleidung, Proviant und mehr. Empfehlenswerte und ultraleichte Exemplare sind beispielsweise der Montane Ultra Tour 22, oder der Terra Nova Laser 20 L Elite. Beide sind sehr günstig in der Anschaffung und wiegen dennoch unter 600 Gramm. Der Laser 20 L bringt sogar nur 240 Gramm auf die Waage. Trotzdem bieten beide seitliche Taschen, bequeme Schultergurte und Hüftgurttaschen.
Wenn etwas mehr Gepäck im Inneren des Rucksacks Platz finden soll, bieten sich Modelle mit einem Volumen von bis zu 35 Litern an. Wie der Laser 35 L ebenfalls von Terra Nova. Der Rucksack mit mittigem Frontreißverschluss wiegt sogar weniger als 500 Gramm und vereint dennoch alle wichtigen Features unter seiner Haube.
Ein eher traditionellerer Rucksack für eine Alpenüberquerung ist der Granite Gear Lutsen 35. Mit einem guten Kilogramm Eigengewicht immer noch sehr leicht, verfügt er über ein vollwertiges Tragesystem sowie ein kleines Deckelfach. Besonders wenn man mit Zelt, Schlafsack und Isomatte unterwegs ist, ist die entlastende Wirkung eines Tragegestells hilfreich. Aber geht das überhaupt, eine Alpenüberquerung mit Zelt?
Alpenüberquerung mit Zelt?
Im Gegensatz zu den Skandinavischen Ländern oder den USA, ist es in den meisten Staaten in Europa verboten mitten in der Natur sein Zelt aufzuschlagen. Das gilt meist auch für die alpinen Regionen. Doch dort gelten häufig für jedes Gebiet eigne Regeln und Vorschriften. Soll die Alpenüberquerung mit Zelt oder Tarp stattfinden, ist es ratsam sich einen Überblick über die jeweiligen Regelungen in dem betreffenden Gebiet zu verschaffen.
Um dennoch keine unnötige Aufmerksamkeit beim Zelten in den Alpen auf sich zu ziehen, ist ein Zelt oder Tarp mit geringem Footprint hilfreich. Somit sind ein kleines 1-Mann Zelt oder gleich das Flat-Tarp bestens geeignet. Beide lassen sich sehr platzsparend aufspannen. Das erhöht die Auswahl an möglichen Übernachtungsplätzen.
Wenn eine Kombination aus Hüttenübernachtungen und Nächten unter freiem Himmel geplant ist, sollte der Shelter möglichst leicht sein. Das Gossamer Gear Twinn Tarp wiegt trotz seiner 2-Personen Kapazität nur 265 Gramm! Wohlgemerkt inklusive aller Abspannleinen. Günstiger und dennoch leicht ist das Terra Nova Adventure Tarp.
In Kombination mit einem ultraleichen Biwaksack, wie dem Katabatic Gear Bristlecone Bivy oder dem Cumulus Shield Bivi, ist man somit optimal gegen schlechtes Wetter gerüstet. Und das bei unerreicht niedrigem Gewicht.
Weitere wichtige Ausrüstung für eine Alpenüberquerung zu Fuß
Ausrüstung die sonst auch auf keiner Alpenüberquerung fehlen darf, ist ein ultraleichter Hüttenschlafsack beziehungsweise ein Inlett. Damit können die vorhandenen Decken in den Schlaflagern der Berghütten genutzt werden, ohne mit den Decken selbst in Kontakt zu kommen. Das ist vor allen Dingen eine hygienische Maßnahme.
Desweiteren sind Oropax in besagten Lagern ebenfalls fast schon Pflicht. Denn schnarchende Mitwanderer sind meist nicht weit entfernt. Eine Augenbinde ist daneben hilfreich, um durch das rücksichtslose Lichtanschalten anderer Hüttengäste nachts nicht wach zu werden.
Eine leichte Stirnlampe für den nächtlichen Weg zur Toilette oder auch den ein oder anderen Wanderkilometer bei Dunkelheit ist ebenfalls wichtig. Um bei langen Abstiegen die Knie zu entlasten, sind Trekkingstöcke eine effektive Möglichkeit. Sie sind bei Verwendung eines Tarps zeitgleich die Aufstellstangen und ein wichtiger Multi-Use Gegenstand.